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Welche Risiken gehen Sie als MRT- oder CT-/ Röntgen-Patient ein?

Eine MRT-Untersuchung belastet nach bisherigem Wissensstand nicht.

Eine CT-Untersuchung ist immer mit einer Strahlenbelastung verbunden. Die möglichen Schäden sind bei den medizinischen Anwendungen lediglich im Rahmen der Wahrscheinlichkeitsrechnung zu beschreiben. Ein direktes Schädigungsmuster, ein sogenannter deterministischer Strahlenschaden wird bei den gegebenen Dosen nicht verursacht. Lediglich die Augenlinse ist bei der Untersuchung des Schädels stärker gefährdet und wird deswegen abgedeckt. Bei bestimmten Untersuchungen werden auch die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane gegebenenfalls abgeschirmt.

Jeder Radiologe ist aufgrund der Strahlenschutzverordnung verpflichtet festzustellen, ob eine Untersuchung mit Strahlenanwendung notwendig ist oder ob alternativ andere Verfahren, die die gleiche Frage ebenso gut beantworten könnten, möglich sind. Der gesundheitliche Nutzen muss das Strahlenrisiko überwiegen.

Überlegungen zum Strahlenschutz

Zugrunde liegen Zahlen des Bundesamtes für Strahlenschutz aus dem Parlamentsbericht von 2009.

Für die Bundesrepublik gilt, dass im Mittel jeder Einwohner pro Jahr eine Röntgen-, CT- oder MRT-Untersuchung erhielt - mit Zahnröntgen zusammen circa 1,8 Untersuchungen pro Jahr. Die Röntgen-Untersuchungen unterteilen sich in 37 % zahnmedizinische, 43 % Skelett- und Lungen-Untersuchungen, 8 % CT-Untersuchungen und weitere.

Hierdurch entsteht eine kollektive Strahlenbelastung, die sogenannte kollektive effektive Dosis. Die CT trägt mit einem Millisievert pro Jahr zur mittleren effektiven Dosis pro Einwohner und Jahr bei.

Einzelne Untersuchungen liegen beispielsweise beim Röntgen der LWS bei 2,0 Millisievert, einem CT des Schädels bei 2,5 Millisievert und einem CT des Abdomen bei 20 Millisievert.

Allerdings entfallen 10 % der kollektiven effektiven Dosis aller durchgeführten Röntgenuntersuchungen auf Krebspatienten und der Anteil der CT an Röntgenuntersuchungen bei Krebspatienten betrug im Jahr 2008 mehr als 80 %.

60 % der Röntgenaufnahmen im Krankenhaus werden bei Patienten älter als 60 Jahre angefertigt (Daten von 2002).

Je älter der Mensch desto geringer die Strahlenempfindlichkeit des Gewebes und das Risiko für den Ausbruch strahleninduzierter Folgen. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Alter und Strahlenrisiko.

Alter Altersrisikofaktor
0 bis 15 J. 2
16 bis 40 J. 1,25
41 bis 65 J. 0,44
Älter als 65 J. 0,19

Ständig ausgesetzt sind wir der terrestrischen Strahlung, also der Strahlung die durch Radionuklide im Boden und der Luft verursacht werden, und der kosmischen Strahlung, einer hochenergetischen Strahlung, die von außen, dem Weltall kommt, daher in großen Höhen erheblich stärker ist als auf Meeresniveau.

Die terrestrische Strahlung ist in Mittelgebirgen höher als im norddeutschen Flachland (im Erzgebirge und im Bayrischen Wald bis zu 1,3 mSv/a, in Norddeutschland ca. 0,25 mSv/a, und im Mittel in Deutschland ca. 0,4 mSv/a). Die natürliche kosmische Strahlung ist von der Höhenlage abhängig, daher ist auch die Strahlenexposition für Flugreisende erhöht. Bereits 1990 ermittelte die Internationale Strahlenschutzkommission (ICRP) aus Abschätzungen, dass Flugpersonal durch die natürliche kosmische Strahlung Dosen ausgesetzt ist, die vergleichbar oder sogar höher ist als diejenige von Personen, die mit künstlicher Strahlung in Medizin und Technik umgehen.

Die gesamte natürliche Strahlenbelastung in Deutschland oder genauer die effektive Dosis in Deutschland beträgt durchschnittlich 2,1 Millisievert im Jahr (mSv/a), durchschnittlich weltweit 2,4 mSv/a.

Zusammengefasst weist die CT-Untersuchung die höchste Strahlenbelastung in einer radiologischen Praxis auf. Je älter der Patient desto geringer ist das Strahlenrisiko. Der Radiologe ist verpflichtet die Notwendigkeit einer Untersuchung mit Röntgenstrahlen genau zu prüfen. Sie müssen sich daher darauf verlassen können, dass Sie in jeder radiologischen Praxis mit der geringstmöglichen Strahlenbelastung behandelt werden. Ihr Wohl ist unser oberster Grundsatz, was eben auch bedeutet, dass bei zahlreichen Krankheitsbildern die CT eine unverzichtbare Untersuchung ist.